

Was ist Spliss und wie entsteht Spliss?
Wenn die Haarspitzen sich spalten, nennt man das Spliss. Haar spliss entsteht oft, wenn die Haarspitzen im Bereich der Schultern oder des Rückens aufstoßen und an der Kleidung reiben. Begünstigend für Spliss wirken UV-Licht, das Waschen der Haare mit zu heißem Wasser und heiße Föhn-Luft.
Auch, wer seine Haare regelmäßig mit chemischen Haarfarben färbt, Dauerwelle oder mit Glätteisen oder Lockenstab behandelt, neigt zu Spliss. Denn all diese Faktoren entziehen den Haaren Feuchtigkeit und trocknen sie aus, sodass sich die Spitzen bei Reibung leichter spalten. Dann stellt sich die Frage: Was hilft gegen Spliss?
Was tun gegen Spliss?
Wenn sich die Haarspitzen gespalten haben, können spezielle Spliss Produkte sie kurzfristig kitten. Auf Dauer hilft bei Spliss aber nur eines: die kaputten Haarspitzen abschneiden. Denn es gibt kein Mittel, dass die gespaltenen Haarspitzen tatsächlich wieder zusammenwachsen lässt.
Wenn Sie Spliss entfernen möchten, wenden Sie sich am besten an Ihren Friseur. Er sieht genau, wie viele Haare sie lassen müssen, um spliss freiwerden.
Manche Friseure bieten auch einen speziellen Spliss schnitt an, bei dem die Gesamtlänge der Haare erhalten bleiben kann. Bei diesem Spliss schneiden werden einzelne Haarsträhnen zusammen gezwirbelt, sodass die gespaltenen Spitzen abstehen. Diese entfernt der Profi dann mit der Schere.
Manchmal wird die Schere vorher erhitzt. Dies soll die vom Spliss befreiten Haarspitzen zusätzlich versiegeln.
1. Hausmittel gegen Spliss
Weitere bisweilen angewendete Hausmittel gegen Spliss sind zum Beispiel folgende Rezepturen, die das Haar ebenfalls nachhaltig befeuchten und geschmeidig halten sollen:
Honig-Ei-Haarkur
1 Ei, 1 Teelöffel Honig, lauwarm und 2 Esslöffel Olivenöl vermischen und auf die Haare auftragen. Nach 30 Minuten mit einem milden Shampoo auswaschen.
Ei-Banane-Haarkur
2 Eigelb, 1 Banane und 50 cl Orangensaft mischen und pürieren. Die Masse auf die Haare auftragen und 60 Minuten lang unter Frischhaltefolie einwirken lassen. Anschließend mit einem milden Shampoo ausspülen.
Ansonsten hilft natürlich eine kürzere Haarfrisur, bei der die Haarspitzen nicht aufliegen. Aufgrund der geringeren mechanischen Belastung entsteht Spliss dann seltener.
2. Nur gesunde Haare bleiben spliss frei
Es ist fast selbsterklärend, aber: Unser Haar ist umso besser vor Spliss geschützt, je intakter seine Schuppenschicht ist. Leider sind kleine Schädigungen nicht zu vermeiden. Schließlich ist schon das Kämmen eine Beanspruchung für unser Haar. Damit die Schuppenschicht auch in den Längen Ihre Widerstandskraft behält, ist ein reichhaltiges Pflegeprogramm Pflicht!
Daher unser Tipp: Verwendet ein Shampoo speziell für strapaziertes oder langes Haar. Seine milden Tenside laugen das Haar weniger aus. Eine Spülung in den Längen glättet nach jedem Waschgang die Haaroberfläche und reduziert damit die mechanische Beanspruchung beim Kämmen und Stylen.
Zusätzlich solltet Ihr Eure Haare nach vier bis fünf Haarwäschen mit einer Kur verwöhnen.
3. Auf die Schere kommt es an
Ok, dass ein regelmäßiger Haarschnitt Spliss vorbeugt, wissen wir nun. Aber wusstet Ihr auch, dass es auf die Art des Schneidens ankommt? André Nolden, Friseur aus Düsseldorf, warnt vor Schnitten mit dem Frisiermesser: "Diese Schneidetechnik begünstigt die Bildung von Spliss. Das liegt unter anderem daran, dass dabei häufig Klingen zum Einsatz kommen, die nicht mehr ganz scharf sind. Ist die Klinge stumpf, reißt man das Haar eher ab, als es sauber zu kappen."
Eine spezielle Schneidetechnik gegen Spliss ist dagegen die 'heiße Schere', die auch Langhaar-Experte André Nolden einsetzt. Dabei kommt eine Schere zum Einsatz, deren Klingen sich auf 200 Grad erhitzen lassen. "Das Haar wird abgeteilt in 1 bis 2 Zentimeter dicke Passés.
Die Strähnen werden in sich gedreht, sodass die gesplissten Haare abstehen und mit der Schere gezielt abgeschnitten werden können", erklärt André Nolden. Die Schere wird dabei schräg gehalten. Durch den besonderen Anschnitt und die Hitze werden die Haarspitzen versiegelt.
Übrigens: Finger weg von Haushaltsscheren! Die sind für Spliss-Cuts zuhause völlig ungeeignet. Sie knicken das Haar beim Schneiden ab und zerstören die Spitzen damit regelrecht - Spliss ist also vorprogrammiert!
4. Auf einem Seidenkissen schlafen
Während wir uns auf unserem Kopfkissen in der Nacht hin und her wälzen, raut sich die Schuppenschicht um den Cortex des Haares herum auf. Wir können also im Schlaf Spliss fördern! Oh, oh! Baumwoll- und Leinenbezüge unterstützen den Prozess und sorgen für Spliss. Setzt lieber auf einen Kopfkissenbezug aus Seide und pflegt somit Euer Haar im Schlaf. Denn Seide entzieht der Mähne keine Feuchtigkeit und macht es samtweich.
5. Nachts einen geflochtenen Zopf tragen
Wälzen wir uns in der Nacht von der einen Seite auf die andere, reibt auch unser offenes Haar viel auf dem Kissen hin und her. Durch die Reibung wird der Spliss oft verschlimmert, ähnlich wie durch das Tragen eines Schals. Deshalb empfehlen wir, über Nacht einen straffen geflochtenen Zopf zu tragen. Massiert Ihr vorher das Haarserum ein, welches dann im Zopf intensiv einziehen kann, könnt Ihr den splissigen Haarspitzen ganz schnell Gute Nacht sagen.
Tagsüber könnt Ihr die Reibung vermeiden, indem Ihr ab und an einen Zopf tragt. So reibt das Haar nicht auf der Kleidung und spaltet sich nicht. Beim Zopf ist es jedoch wichtig, dass er nicht immer an einer Stelle getragen wird, da die Haarpartie dort sonst überstrapaziert wird.